DURCH DAS BUCH DER SCHATTEN ZUM LICHT – da steht es schwarz auf weiß: ich komme in meiner Entwicklung weiter!

 

 Wenn du lieber zuhörst, hier der Podcast zum Blog!

 

Hat jemand von Euch auch schon mal das Gefühl gehabt – oh nein, schon wieder dieses Thema…komme ich überhaupt irgendwie weiter in meiner Entwicklung?

 

Ich schon oft. Wenn es wieder einmal soweit ist, dann gehe ich an mein Buch der Schatten und arbeite damit. Und danach geht es schon viel besser. Deshalb teile ich heute mit Euch was es ist, warum es so heißt, und wie du es anlegst um in deiner Entwicklung effektiver weiterzukommen. Es ist perfekt kompatibel mit verschiedenen spirituellen und nicht spirituellen Auffassungen.

 

Eigentlich kommt das Buch der Schatten nämlich aus der europäischen schamanischen Urtradition. Wir alle kennen die alten Initiationsgeschichten, in denen die weise alte Frau in einem Buch liest, und in ihrem Kessel einen Transformationstrank zubereitet. Leider ist sie durch Zensur zu einer bösen Hexe geworden, und die Initiationsgeschichten zu verdrehten Märchen; der verwandelnde Kessel (ein Symbol für die lebensbringende Gebärmutter) wurde zum Werkzeug des Bösen. In einem anderen Artikel, stelle ich mal wieder die Märchen ins rechte Licht, denn sie sind voller Weisheit und Symbole, wenn man die Zensur zurückdreht.

Aus der ureigenen europäischen Tradition fische ich dir das Buch der Schatten als Werkzeug zur Selbstreflexion heraus. Es führt zu Transformation und Wandlung je mutiger man in Dualität eintaucht – mit allem was ist, schön oder nicht schön.

Im ersten Reiseblog „Aus der Dualität in die Einheit durch Selbstreflexion“ bin ich genauer darauf eingegangen: ohne Dualität kein Wachstum. Es war eine kleine Versöhnung: „Ja, ich kann hinnehmen, dass ich ENT-zweit bin, da ich so, und nur so, auf dem Weg zur Einheit bin.

 

Was ist eigentlich genau mit Dualität gemeint und warum ist es wichtig für das Buch der Schatten?

 

Yogis streben nach Moksha: nicht mehr inkarnieren zu müssen, um in der Einheit bleiben zu dürfen und damit zu verschmelzen, als ein Teil davon, und sie nennen die Einheit Brahman, Göttlichkeit.

Die amerikanischen Ureinwohner nennen sie Great Spirit. 

Wer an nichts glaubt erkennt trotzdem, dass es zufrieden macht, sich in Einheit, heil oder ganz zu fühlen.

 

Um diese Einheit, die Ganzheit, zu verstehen, brauchen wir viele einzelne Gedanken. Ganzheit besteht aus vielen einzelnen Dingen, nämlich aus allem, was IST. Für das menschliche Gehirn, das wir in einer Inkarnation eben besitzen, ist es unmöglich "Ganzheit" zu begreifen. Man kann Einheit höchstens erfahren, klitzekleine Momente während unseres Lebens. Wer die Erfahrung gemacht hat weiß, es gibt gar keine Worte oder Gedanken, die Einheit beschreiben könnten. Deshalb müssen wir uns damit abfinden, nur Teile von Einheit zu erkennen. Ganzheit ist einfach zu abstrakt.

Diese kleinen Teile von Einheit müssen wir uns mühsam erarbeiten, nämlich mit Selbstreflexion, wie ich schon in meinem Einführungsartikel schreibe. Sie sind lauter kleine Teile einer dualen Welt. (Zu Dualität und Polarität lies den Artikel „"die Umwelt als Spiegel unserer Möglichkeiten“)

 

Da gibt es nun eine Menge kleiner Teile in dieser dualen Welt, die ganz einfach sichtbar sind. Da sind die Teile, die wir gerne anschauen, weil sie in der Sonne leuchten. Doch alles was Materie hat, wirft einen Schatten in der Sonne. Und den, den schauen wir nur allzu ungern an.

Hatha bedeutet im Yoga Sonne und Mond. Eines strahlt, das andere reflektiert das Licht, liegt aber eigentlich in der Dunkelheit. Und nur Ha-Tha führt zur Einheit.

 

Das heißt, wir müssen uns die Mühe machen auch die Schattenseiten zu betrachten. All die Monster und die Gedanken die uns erschrecken wie zum Beispiel "ups….habe ich das jetzt wirklich gedacht? Ich, wo ich doch den Frieden liebe, Gewaltlosigkeit und Harmonie? Woher kommt das jetzt?“

Oder man wacht auf und frägt sich - woher kommt dieser hässliche Traum?

 

Ein bisschen tröstlich ist der Gedanke, dass wir ohne Dunkelheit das Licht nicht kennen würden. (Da sind wir wieder bei den zwei Polen!). 

Schließlich können wir immer Unterscheidungskraft kultivieren: Wir haben immer die Wahl.

Das heißt nicht, dass die Schattenseite nicht da ist. Sie braucht es auch einfach nur, gesehen zu werden. Denn danach können wir eine wahre, ganzherzige Entscheidung treffen, nämlich den wirklichen Schritt zu Frieden und Gewaltlosigkeit.

Diese Entscheidung treffe ich dann ohne Schuldgefühle, dass der Schatten da ist, denn das wird so lange so sein, wie ich einen Körper besitze. Aber ich habe ihn gesehen und zur Kenntnis genommen. Anstatt Schuld zu fühlen, kann ich jetzt frei entscheiden und Mut verspüren. Ich habe mutig hingeschaut, und eine großherzige Entscheidung getroffen: Ich diene dem Leben.

 

Nach dieser langen Erklärung warum der Schatten so wichtig ist, wird es klar, warum das Buch der Schatten so heißt.

Es beinhaltet die eigenen privaten Aufzeichnungen über das, was neu erkannt wurde.

Denn sobald man den Schatten gesehen hat ist es gut ihn in Materie zu bringen, das bindet ihn nämlich fest – schwarz auf weiß in ein Buch hinein. Da kann er dann verweilen, und muss einen nicht mehr plagen.

 

Ein Buch der Schatten ist ähnlich wie ein Tagebuch, jedoch geschrieben mit erwachendem Bewusstsein. Es enthält eigene Aufzeichnungen in Schrift und/oder Bild. Sozusagen: Ich materialisiere Tatsachen über meine Nicht-Schokoladenseiten, und bringe sie somit vom Schatten ins Licht. Ich habe sie integriert! Und integrieren heißt, einen Schritt weiter zur Ganzheit zu gelangen.

 

Besonders spannend ist es übrigens das Buch der Schatten neben dem Bett aufzubewahren um es direkt nach dem Aufwachen zu zücken und sofort Träume aufzuschreiben, die einem besonders gerne fix wieder entschwinden. Dabei sind sie manchmal wichtige Schlüssel zum Unterbewusstsein, auch wenn man sie erst oft beim wiederdurchlesen nach einigen Wochen versteht.

 

Im Buch der Schatten müssen natürlich nicht nur unsere dunkelsten Gedanken und gruseligsten Albträume stehen. Es ist eher eine Erkenntnis und Erinnerung, wodurch ich die letzten Monate gegangen bin. Manchmal, wenn ich gerade nicht weiter weiss, dann lese ich die letzten Monate nochmal durch, überarbeite und erkenne, wie sich Linien durch meine Entwicklung ziehen. Ich erinnere mich daran was ich damals empfand und wundere mich…. warum hat mich denn diese Situation damals überhaupt so heruntergezogen? Und dann merke ich, dass etwas passiert ist seitdem. Etwas hat sich doch verändert. Und plötzlich bin ich inspiriert und weiss, was mein nächster Schritt sein wird.

Mein Buch der Schatten enthält oft auch clues und Erkenntnisse aus Büchern, Filmen, oder besonderen Autoren, oder einfach Dinge die Menschen zu mir gesagt haben und die mir etwas bedeuteten.

Lass deine Intuition walten - sie wird mit jeder Seite in deinem Buch der Schatten wachsen!

 

Gentleness and Courage! Voran mit Freundlichkeit und Mut! 

 

Es grüßt Euch Eure Kamala - gerne in realen Märchen weilend, mit Zauberstab und Buch der Schatten!