Die Umwelt als Spiegel unserer Möglichkeiten

- mehr von Dualität und Polarität auf dem Weg zur Einheit

 

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Meine Umwelt als ein Spiegel meiner selbst zu betrachten war mir schon immer ein Dorn im Auge. Wieso sollte jemand der unfreundlich zu mir ist, mein Spiegel sein, denn gentleness und courage ist sogar der Wahlspruch auf meinem Whatsapp.

 

Von Thorwald Dethlefsen habe ich sogar ein ganzes Buch darüber gelesen, das war vor mehr als 30 Jahren – ein absoluter Aha-effekt. Trotzdem habe ich so lange gebraucht um ganz langsam zuzugeben, dass auch die grausigen Sachen irgendwo in mir selbst verschütt sind. Ich habe sie natürlich nicht gewählt, denn wir können ja immer entscheiden – wir haben ja Unterscheidungskraft.

Aber leider gehören sie so zu mir, wie ich zu der Welt gehöre. Wir sind kein Wesen das auf dem Planeten herumspaziert, sondern wir sind ein Teil vom Planeten Erde. So sehr wir uns drehen und wenden, wir gehören immer dazu. Als wir wählten mit einem Körper wieder zu inkarnieren, wählten wir die ZWIE – Spalt. Gespalten zwischen einem und dem anderen, gezwungen zu wählen, ohne manchmal sogar zu wissen, was ist richtig und was ist falsch. Und da sind wir wieder bei der Dualität.

Doch bleibt beim Lesen! Denn dieses Thema wirklich GANZ zu verstehen bringt Ganzheit und damit Befreiung. Und da wollen wir ja hin.  

In meinem Einführungsartikel (eine gute Basis für diesen Artikel hier) "Aus der Dualität in die Einheit durch Selbstreflexion“ bin ich genauer darauf eingegangen: ohne Dualität kein Wachstum. Es war eine kleine Versöhnung: „Ja, ich kann hinnehmen, dass ich ENT-zweit bin, da ich so, und nur so, auf dem Weg zur Einheit bin.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Dualität oder vom philosophischen Standpunkt aus eher Dualismus, und Polarität?

Der Yogi wünscht sich, nicht mehr inkarnieren zu müssen, um in der Einheit, Göttlichkeit, bleiben zu dürfen und damit zu verschmelzen, als ein Teil davon. Doch um diese Einheit oder Ganzheit zu verstehen, brauchen wir viele einzelne Gedanken, denn sie besteht aus vielen einzelnen Dingen, nämlich aus allem, was IST. Für das menschliche Gehirn, das wir in einer Inkarnation eben besitzen, ist das unmöglich in seiner Ganzheit zu begreifen. Man kann Einheit höchstens erfahren, klitzekleine Momente lang während unseres Lebens. Wer die Erfahrung gemacht hat weiß, es gibt gar keine Worte oder Gedanken, die Einheit beschreiben können. Deshalb müssen wir uns damit abfinden, nur Teile von Einheit zu erkennen.

Da Ganzheit zu abstrakt ist um sie zu erfassen arbeitet unser Gehirn gerne mit konträren Begriffen wie heiß-kalt, roh-gekocht, hoch-tief, klein-groß. So kann ich mir eines nach dem anderen vorstellen, aber nicht beides auf einmal. Ein geniales Beispiel für die geteilte materielle Welt in zwei Pole!

Das ist Polarität, und wenn man genau hinschaut, macht Polarität ein ganzes Bild, so gut wie es eben geht. Ja sie kann sogar etwas erzeugen – in der Physik erzeugt positiver und negativer Pol Strom. Licht und Dunkel erzeugt Bewusstsein. Zwischen schwarz und weiß wird eine ganze bunte Farbenpalette angelegt. Feminin und maskulin kann sogar neues Leben erschaffen. Nordpol und Südpol der Erde halten den ganzen wunderbaren Planeten durch ein magnetisches Feld zusammen. Wenn das nicht göttlich ist!

Nun trug es sich jedoch zu, dass der Mensch begann diese göttliche Macht der Kreation für sich zu beanspruchen, und den Begriff Macht zu missbrauchen (dazu kannst Du den Artikel "Reflexion über Autorität und Macht“ nachlesen). Spätestens als die großen historischen Reiche ihre abusive Macht durch Invasion begannen zu legitimieren, brauchte man den Bösen so sehr wie jeder gute Kinofilm auf der Leinwand. Und da entstand gut und böse in einer ganz klaren Definition. Die gesunde polare Vision die verEINT wurde ENT-zweit und die Integrale Vision von Göttlichkeit, die im keltischen Götterpantheon sowie im hinduistischen noch vorhanden war zerfiel in den guten Gott im Himmel, und den bösen Teufel in der Erde. Der Teufel lebt in der Hölle, benannt nach der altgermanischen Göttin Holle, damit es auch ganz klar war, dass die Erde nicht mehr das Heiligtum war, und dass jeder Mensch der sich dazu noch bekannte, im Feuer des Teufels verbrannt werden würde. Gott wurde mit männlich, weißer Hautfarbe und Autorität identifiziert. Die Hölle repräsentierte alles körperliche, Sexualität und das Weibliche. Somit kreierte der Dualismus sogar eine Trennung zwischen Körper(lichkeit) und Geist und mit einer klaren Be(Ver?)urteilung welches von beidem besser ist. Die gesunde polare Ideologie in der zwei Pole sich ergänzen und Leben erzeugen verfiel in eine Lehre von Ausgrenzung und Machtübernahme.

 

Was tun? Der erste Schritt ist sich dessen bewusst zu werden, dass trotzdem wir aus der dunklen Vorzeit raus sind, noch immer nicht mit der Beurteilung von gut und böse zurecht kommen. Der zweite Schritt – ihr habt es erahnt? – ist im Buch der Schatten weiterzuschreiben oder zu überlegen:

Wie sieht es aus mit den Gedanken – was ist besser: weiß oder schwarz, Licht oder Dunkel, rechts oder links, ja sogar nördliche Erdhalbkugel oder südliche?

Warum soll Licht besser sein als Dunkel, wenn es doch nur sichtbar ist weil es dunkel gibt?

Diese Gedanken sind die ersten Schritte aus der Dualität heraus in die gesunde und somit akzeptable Polarität hinein. Dort können wir uns nun auf eine freie Art erfahren, auch wenn wir uns immer noch entscheiden müssen zwischen einem und dem anderen Pol.

Doch eine polare Umwelt bietet uns einen klaren Spiegel unserer Möglichkeiten, und nicht einen durch menschliche Irrtümer verzerrten und beschmutzten.

Dort zu erkennen was IST, ohne Verfärbung.

Es hilft zu akzeptieren, dass mit allem was uns passiert, wir etwas lernen dürfen um unser Lernprogramm in dieser Inkarnation zu erfüllen.

Auch meinem Spiegel proste ich zu: Voran mit Freundlichkeit und Mut! Und ich freue mich darüber, dass jemand zurückprostet

 

Es grüßt Euch Eure Kamala – gerne auf die ungetrübte Wahrheit blickend, in pure joy!

Mit viel Dank an Meister Thorwald Dethlefsen und seinen Vorträgen und Büchern wie 

Schicksal als Chance, Krankheit als Weg, Das Erlebnis der Wiedergeburt, Das Leben nach dem Leben, Gut und Böse, Esoterik - der Weg zur Selbstfindung.